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Fair für Tier und Mensch Projektbeispiele

Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten für Rindfleisch aus mobiler Schlachtung.

Projektsteckbrief: Von der hofnahen Schlachtung auf den Teller – Fair für Tier und Mensch

Anna Dal Grande (Projektkoordinatorin), Ruven Hener (stellv. Leitung des Rinderbereichs auf Gut Temmen) und David Henke (Mitarbeiter auf Gut Temmen).

Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten

Derzeit ist es für Bio-Erzeuger in der Projektregion schwierig, ihr Fleisch auch als Bio-Ware zu vermarkten, da Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten in der Region fehlen. Das Ziel des Projektes besteht im Aufbau einer Wertschöpfungskette für Bio-Rindfleisch von der hofnahen Schlachtung über den kurzen Transport zum Schlachtbetrieb und die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung. In dieser Wertschöpfungskette erfolgt zunächst am jeweiligen Hof die mobile Schlachtung per Weideschuss, dann wird der Schlachtkörper über möglichst kurze Transportwege an eine Bio-Schlachterei geliefert und dort primär verarbeitet. Die weitere Verarbeitung erfolgt daraufhin in einer Metzgerei. Geplant ist es, die entstehenden Produkte zunächst in den Berliner Filialen der Bio-Metzgerei Gut Kerkow zu vermarkten und im Projektverlauf die Vermarktung an den LEH und verschiedene Akteure der AHV hinzuzunehmen. Ebenfalls wird die Option einer Direktvermarktung geprüft.

Der Fokus des Vorhabens liegt hierbei darauf, das Tierwohl durch die mobile, stressreduzierte Schlachtung zu erhöhen, als auch darin, die Wertschöpfungskette für alle beteiligten Akteure fair zu gestalten. Mit den zur Verfügung stehenden Bundesmitteln wird eine projektgebundene Koordinationsstelle eingerichtet, welche die erzeugenden, verarbeitenden und handelnden Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette vernetzt. Hierdurch soll insbesondere die derzeit bestehende Lücke in der regionalen Schlachtung und Verarbeitung geschlossen werden und ein stabiles Netzwerk aus Erzeugungs- Verarbeitungs- und Absatzbetrieben aufgebaut werden.

Innerhalb des Projektes soll unter Beachtung von Umwelt- Klima und Tierschutz hochwertiges Fleisch erzeugt werden und durch die regionale Ausrichtung der Berufsstand der Schlachter und Verarbeiter in der Region gestärkt werden. Die verbesserten Verarbeitungs- und Vermarktungsoptionen sollen den landwirtschaftlichen Betrieben in der Region einen Mehrwert bieten und die regionale Wertschöpfung erhöhen. 

Der Antragsteller führt dieses Projekt zunächst in Kooperation mit mehreren landwirtschaftlichen Betrieben und einer mobilen Schlachterei durch, die Integration weiterer Akteure in die Wertschöpfungskette ist dabei ein wichtiger Projektbestandteil. Zu diesem Zweck organisiert die Koordinationsstelle regelmäßig Runde Tische, um die Akteure aus den verschiedenen Wertschöpfungsstufen zusammenzubringen und langfristige Partnerschaften entlang der WSK zu etablieren.

Nachdem das Projekt zunächst modellhaft und wissenschaftlich begleitet in Brandenburg durchgeführt wird, ist es im zweiten Projektjahr auch geplant, das Konzept auf weitere Modellregionen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt auszuweiten und dort weitere Wertschöpfungsketten aufzubauen.