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Transparente bioregionale Lebensmittel Projektbeispiele

Stärkung transparenter bioregionaler Lebensmittel in Thüringens Verarbeitung, Handel und Außer-Haus Versorgung.

Projektsteckbrief: Transparente bioregionale Lebensmittel

Treffen der Kooperationsgruppe: Thorsten Königsfeld (Wertschöpfungskettenmanager), Anne Hässelbarth (Geschäftsführung Ökomarktgemeinschaft), Alexander Mayrhofer (Prokurist Rudolph-Elle GmbH/Waldklinken Eisenberg), Tim Foller (Küchenchef der Waldkliniken Eisenberg), Matthias Bergmann (Geschäftsführer Bäckerei Bergmann) und Christian Teichmann (Geschäftsführer NaKoRegio).

Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten

Das Ziel des Projekts liegt in der Erarbeitung und Zusammenführung einer ökologischen Logistiklösung sowie der Schaffung eines breiten Netzwerkes aus bioregionaler Erzeugerschaft und B2B-Märkten zu einer stabilen und wirtschaftlich tragfähigen bioregionalen Wertschöpfungskette für Teilgebiete Thüringens.

Die bioregionalen Produkte sind dabei transparent in ihrem Herstellungsprozess, ihrem Produktionsstandort und den Menschen dahinter. Die stabilen Handelsbeziehungen im Markt des Außer-Haus-Verzehrs (Patienten- und Mitarbeitendenversorgung) der Waldklinik Eisenberg und in die Verarbeitung der Bäckerei Bergmann Frömmstedt sind Leuchtturmprojekte in Thüringen.

Eine ökologische Logistiklösung für den Transport der bioregionalen Produkte bietet als weiterer Kooperationspartner die Firma NaKoRegio, die schon jetzt überwiegend E-Fahrzeuge für die Lieferung ihrer Produkte einsetzt.

Die Ökomarktgemeinschaft Thüringen / Sachsen GmbH & Co.KG steht für ein stabiles Netzwerk von Bio- Bäuerinnen und -Bauern, die dem Projekt für Anbauplanungen und Produktentwicklung zur Seite stehen.

Es werden drei Teilziele verfolgt:

  • Stärkung der lokalen Bio-Produktion und regionalen Bio-Verarbeitung
  • Ausbau einer nachhaltigen E-Mobilitätslösung für den logistischen Produkttransfer B2B
  • Ausbau der Wertecheckups für eine glaubhaft transparente und innovative Regionalvermarktung der regionalen Bio-Produkte und Einbindung der Wertecheckup-Ergebnisse in PIM (Produktinformationsmanagement) -System für die Außendarstellung.

Hintergrund

Derzeit werden in Thüringen nur sieben Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet (Stand 2020). Diese Fläche wird zum größten Teil als Grünland gefolgt von Ackerland genutzt. Der Anbau von Feingemüse findet nur auf 0,2 % der Fläche statt (Situationsbericht ÖLB Thüringen 2018).

Der Anbau kleiner Mengen und vieler verschiedener Kulturen ist betriebswirtschaftlich nur schwer umzusetzen, da neben dem Personalmangel insbesondere eine entsprechende Logistiklösung und die Abstimmung im Netzwerk für Bio-Feingemüse im regionalen Handel im Moment nicht vorhanden sind und daher den Anbau hemmen.

Darüber hinaus gibt es bisher keine gesetzlichen Richtlinien oder Kriterien, die die Begriffe Regionalität/regionales Produkt definieren bzw. festlegen oder wann damit geworben werden darf.

Mit dieser Thematik hat sich das Regionalbündnis Thüringen e. V ehrenamtlich befasst und mit verschiedenen Anspruchsgruppen Kriterien erarbeitet, wonach regionale Thüringer Produkte im Handel definiert werden können. Im so genannten Wertecheckup werden diese Kriterien in den Thüringer Unternehmen jährlich geprüft und abgefragt. Für regionale Bio-Produkte muss der Wertecheckup vervollständigt werden. 

Durch die Schaffung einer gemeinsamen Handelsbasis, die Vernetzung von Erzeugerinnen und Erzeugern und den Aufbau regionaler, transparenter Wertschöpfungsketten soll den aktuellen Herausforderungen begegnet werden.